Duplexbeschichtung

Bei der Duplexbeschichtung handelt es sich um eine Kombination aus Feuerverzinkung und einem nachfolgenden Beschichtungssystem. Im Bauwesen, im Straßenverkehr oder in der Energieversorgung: Dies sind nur ein paar Anwendungsbeispiele, in der diese Art der Duplexbeschichtung zur Anwendung kommt.

Die Kombination bei der Duplexbeschichtung ergänzt sich auf hervorragende Art und Weise. Zum einen zeichnet sie sich durch eine lange Schutzdauer aus. Sie hält deutlich länger, als die Summe der Schutzdauer der beiden verwendeten Systeme. In der Fachsprache spricht man bei der Duplexbeschichtung von dem sog. Synergismus-Effekt. Je nach System gibt es an dieser Stelle einen Verlängerungsfaktor, der je nach Verarbeitung bei 1,2 bis 2,5 liegt. Zum anderen ist Dank der Duplexbeschichtung die gesamte Farbpalette in der gestalterischen Richtung möglich. Der metallische, graue bzw. silberfarbene Überzug fällt weg. Somit ist auch durch die Duplexbeschichtung die Möglichkeit gegeben, Objekte so zu kennzeichnen, dass diese eine auffällige oder gar warnende Signalwirkung bekommen. Natürlich ist auch das Gegenteil möglich. Durch die Duplexbeschichtung ist auch eine tarnfarbene Gestaltung möglich, um eventuell das Objekt der Umgebung anzupassen.

Durch die Möglichkeit der farblichen Gestaltung ist die Verwendung praktisch an keine Grenzen mehr gebunden. Ein weiterer großer Vorteil der Duplexbeschichtung ist der Korrosionsschutz ab Werk. Die Beschichtung und ggf. der Feuerschutz werden im Fachbetrieb durchgeführt. Das durch die Duplexbeschichtung bearbeitetes Material kommt fix und fertig auf die Baustelle und kann sofort vor Ort aufgebaut werden. Temperatur und Witterung spielen in diesem Moment keine Rolle. Auch eine Nachbehandlung des Korrosionsschutzes fällt weg, was auch die Umwelt entsprechend entlastet. Die Wirkung bei einer Duplexbeschichtung entsteht durch den gegenseitigen Schutz der verwendeten Systemen, also dem Zinküberzug und der darüber liegenden Beschichtung. Die obere Schicht schützt letzendlich vor chemischen und atmosphärischen Einflüssen. D.h. durch die Duplexbeschichtung bleibt die unten liegende Zinkschicht lange neuwertig erhalten und es kann kein Abtrag des Zinks erfolgen, dementsprechend verlängert sich die Lebensdauer. Sollte die obere Beschichtung beschädigt sein, hat dies keinerlei Auswirkung auf das darunter liegende Material. Es entsteht durch die Duplexbeschichtung keinerlei Unterrostung. Im Gegenteil. Der Stahl bleibt auch an den Stellen, die beschädigt sind, geschützt. Dementsprechend steigert sich auch die Lebensdauer der Duplexbeschichtung. Bei der Duplexbeschichtung wird die Verzinkung durch ein Schmelztauchverfahren aufgebracht. Dadurch werden auch die kritischen Stellen erreicht und das Zink lagert sich auch dort in einer entsprechenden Dicke ab. Hohlräume, Ecken, Kanten und Vertiefungen sind so entsprechend geschützt.

Die Duplexbeschichtung findet an dieser Stelle in der in Deutschland vorgeschriebenen DIN-Normung für den Korrosionsschutz von Stahlbauten Erwähnung. Ein Verweis sei hier auf die DIN EN ISO 12944. Hier sind alle relevanten Informationen rund um das Thema Korrosionsschutz zusammengefasst. Insgesamt enthält die Norm acht Teile. Im fünften teil wird nähere Ausführungen zum Thema Duplexbeschichtung gemacht. Um die Duplexbeschichtung anwenden zu können muss allein die zu bearbeitende Oberfläche des Materials einwandfrei sein. Je nach Anwendung und Lagerung bzw. Alter der Beschichtung gibt es entsprechend verschiedene Verhältnisse. Zum einen die unbewitterte, frische Feuerverzinkung. Es entsteht zwar eine, im Nano-Bereich liegende, dünne Oxidationsschicht, deren Beschichtung ohne weiteres möglich ist. Es muss hierfür unbedingt durch Anrauhung, sweepen eine entsprechende Vorbereitung getroffen werden. Allerdings vergeht i.d.R. bei der Duplexbeschichtung zwischen Verzinken und Beschichten eine längere Zeit, z.B. durch Lagerung, durch Transport. Hier empfiehlt sich mitunter eine frische Feuerverzinkung, allerdings nicht ohne den Untergrund entsprechend vorzubehandeln. Dies passiert durch Abbürsten, mechanisches Schleifen und sweepen. Zum anderen gibt es die gealterten, bewitterte Feuerverzinkung. Hier gilt genauso, wie bei den frischen und länger gelagerten Produkten die vorherige Behandlung, bevor die Duplexbeschichtung vervollständigt werden kann. Wichtig ist die richtige Oberflächenbehandlung, um eine Korrosion des Zinkschutzes zu verhindern.

Einen großen Einfluss hat bei der Dublexbeschichtung die Zusammensetzung der Beschichtung, besonders in Bezug auf das Haftvermögen, sprich der Verbindung zwischen der Feuerverzinkung und der Beschichtung. So sind z.B. Beschichtungen auf Basis von Thermoplasten verträglicher mit den Zinkoberflächen als Polyurethan- oder Epoxidbeschichtungen. Diese sog. Zweikomponentenbeschichtungen verlangen vor der Anwendung der Beschichtung eine sehr sorgfältige und intensive Oberflächenvorbereitung. Ist diese entsprechend perfekt vorbereitet, so kann damit ein hervorragender Korrosionsschutz erzielt werden. In den letzten Jahren sind die Duplexbeschichtungen immer weiter auf dem Vormarsch und erobern einen breiten Anwendungsbereich. Der Schutz vor Korrosion ist hervorragend. Durch die ständige Weiterentwicklung ist schon heute die Technik in der Oberflächenbearbeitung so weit fortgeschritten, dass durch die Duplexbeschichtung nur noch sehr selten Schadensfälle auftreten.